EMDR
EMDR ist eine Abkürzung und steht für "Eye Movement Desensitization and Reprocessing". Es handelt sich um eine psychotherapeutische Methode, die zur Behandlung von Traumafolgestörungen, wie z.B. der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), eingesetzt wird. EMDR kann aber auch bei anderen psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen Anwendung finden, insbesondere wenn diese durch belastende Lebensereignisse ausgelöst wurden.
Was passiert bei EMDR?
Bei der EMDR-Therapie werden die Patienten aufgefordert, sich an ein traumatisches Ereignis zu erinnern, während sie gleichzeitig eine bilaterale Stimulation durchführen, meist durch geführte Augenbewegungen. Dabei folgen die Patienten den Fingerbewegungen des Therapeuten mit den Augen, oder es werden andere Formen der Stimulation wie Töne oder taktile Reize verwendet. Diese Stimulation soll dazu beitragen, dass das Gehirn das traumatische Erlebnis neu verarbeiten und integrieren kann.
Ablauf der EMDR-Therapie
1. Anamnese:
Zunächst wird in einem
ausführlichen Gespräch mit dem Therapeuten die Vorgeschichte
des Patienten und die belastenden Symptome erfasst.
2. Vorbereitung:
Der Therapeut erklärt
den Ablauf der EMDR-Therapie und bereitet den Patienten auf
die Behandlung vor.
3. Stimulation:
Während der Patient sich
auf das traumatische Ereignis konzentriert, führt er die
bilaterale Stimulation durch.
4. Verarbeitung:
Die Therapie soll dazu
beitragen, dass die belastenden Erinnerungen weniger emotional
aufwühlend sind und in einen weniger schmerzhaften Kontext
gebracht werden.
5. Abschluss:
Die Therapie wird mit der
Integration positiver Kognitionen und der Stärkung des
Selbstwertgefühls abgeschlossen.
Wirkung von EMDR:
Verarbeitung von Traumata:EMDR soll die Verarbeitung von belastenden Erinnerungen erleichtern und den emotionalen Kern der Erinnerung mildern.
Reduzierung von Symptomen:
Die Methode kann helfen, Symptome wie Angst, Flashbacks, Albträume und andere Belastungen zu reduzieren.
Steigerung des Wohlbefindens:
Durch die Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen kann EMDR zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebensqualität beitragen.
Anwendungsgebiete:
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS):EMDR ist eine anerkannte Methode zur Behandlung von PTBS.
Angststörungen:
Die Therapie kann bei verschiedenen Angststörungen wirksam sein.
Depressionen:
EMDR wird auch bei Depressionen eingesetzt, insbesondere wenn diese durch traumatische Erlebnisse ausgelöst wurden.
Andere psychische Erkrankungen:
Die Methode kann auch bei anderen psychischen Erkrankungen angewendet werden, bei denen belastende Erinnerungen eine Rolle spielen.